Wer ich bin…

Eine blonde Frau hat die Augen geschlossen und Lächelt. Das Bild ist in Graustufen gehalten.

Veronika Maier

Literaturwissenschaftlerin und Bloggerin

Ich bin eine pflanzenliebhabende Träumerin und zu dem Zeitpunkt, in dem dieser Text entsteht 27. Vor einigen Jahren bin ich nach München gezogen, um mich einmal quer durch die Geisteswissenschaften zu studieren.

Mein Leben ist wohl der sprichwörtliche Tanz auf den Klippen. Dadurch dass ich aufgrund einer Behinderung kaum Muskelkraft habe, nutze ich einen Rollstuhl und habe persönliche Assistenten, die mich Tag und Nacht bei allem unterstützen, was viel Bewegung benötigt.
Diese verwalte ich selbst. Das heißt, neben einem Day Job im Bereich E-Health, bin ich in meiner Freizeit Chefin, Personalerin und Klientin in einem. Ich plane Dienste, kümmere mich um Behörden und Krankenkassen und bin Ansprechpartnerin für alle Lebenslagen…
Dafür bin ich nicht von Pflegediensten oder irgendjemandem abhängig – und das macht mich glücklicher, als ich es mit Worten sagen könnte. Gleichzeitig muss man auch erwähnen, dass es quasi ein zweiter Job ist, mit dem ich meine Freiheit bezahle. Aber was tut man nicht alles, um selbst zu bestimmen, wann man ins Bett geht und wer einen wann und wie anfasst?

Ansonsten habe ich sehr viele grüne Gefährten, die meine Wohnung und meinen Balkon bevölkern und mich immer mal wieder Himbeeren oder Tomaten naschen lassen. Ich koche sehr gerne und liebe vor allem die wilden Welten der Gewürze. Weil ich wohl schon immer irgendwie ein Burgfräulein sein wollte, habe ich während der Corona Zeit damit angefangen, zu sticken. Nach Jahren, in denen ich mich in diversen Literaturen vergraben habe, tut die Greifbarkeit dahinter gut.

Im Augenblick bin ich auf einer ziemlich wilden Reise. Ich habe vor beinahe einem Jahr ein Medikament bekommen, das meine Krankheit davon abhalten soll, immer schlimmer zu werden bis ich ersticken müsste. Bisher hilft es unfassbar gut, aber ich setze mich zum ersten Mal, damit auseinander wie das ist: Eine Zukunft zu haben, in der mein Tod nicht an der nächsten Ecke lauert. Einen Körper, dem ich mit einem Mal vertrauen muss und kann.
Und vor allem so viele erste Male. Vom Öffnen einer Schublade bis zur ständigen Wahrnehmung meiner kleinen Zehen.
Das ist um ehrlich zu sein, ziemlich viel. Ich versuche mich, meine Gedanken und all das zu ordnen. Vor allem will ich die Chance nutzen, um mich ein bisschen besser kennen zu lernen.

Tja, und da kommt dieser Blog ins Spiel. Ich dachte mir, dass es Menschen geben könnte, die interessiert, wie sich so ein Leben wie das meine anfühlt.
Mit den schönen und den blöden Seiten. In all seiner Schönheit und mit allen Schatten. Mit allem Staub und allen Sternen. Weil nur, wer viele Welten gesehen hat, wirklich verstehen kann, was dort passiert. Und darum will ich euch in meine Welt einladen.

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